Faszien - geheimnisvolle Drahtzieher
Faszien verleihen Körper und Organen Spannkraft, Struktur und Halt. Sind sie aufgrund von Fehlbelastungen verhärtet oder verfilzt, können sie Schmerzen verursachen – vor allem im Bereich der
Wirbelsäule. Lesen Sie hier mehr über die unterschätzten Körperstrukturen und wie man sie fit und schmerzfrei hält.
Faszien - mehr als passives Bindegewebe Wer schon einmal Fleisch zubereitet hat, kennt sie: Faszien umschließen unter anderem die Muskeln und Organe als feine aber zähe, milchigweiße Häute. Zu ihnen gehören aber auch alle anderen faserigen Bindegewebsstrukturen wie Gelenkkapseln, Sehnen und Bänder. Gemeinsam bilden sie ein Spannungsnetzwerk, das alle Organe und Muskeln umschließt und sie miteinander, aber auch mit
Skelett und Gelenken verbindet. Wie wichtig Faszien sind, wurde lange übersehen.
Faszien unterstützen Bewegungsabläufe Beispielsweise spielen Faszien bei allen Bewegungsabläufen eine zentrale Rolle. Durch ihre Spannkraft können sie die Muskelkraft wie eingebaute Federn verstärken. In Ruhepausen entlasten sie die Muskulatur, ermöglichen überhaupt erst eine aufrechte, aber entspannte Körperhaltung. Dank ihrer Vernetzung untereinander sowie mit
Skelett und Muskeln übernehmen sie außerdem eine zentrale Rolle in der Körperwahrnehmung – aber wie?
Faszien als Sinnesorgane Die dafür notwendigen Informationen werden über Rezeptoren und Nervenzellen vermittelt, mit denen die Faszien reichlich ausgestattet sind. Über diese senden Faszien Signale in den Körper und empfangen andererseits welche von ihm – vor allem über das vegetative
Nervensystem und spezielle Botenstoffe. Das kann allerdings auch schmerzhafte Konsequenzen haben …
Wenn Faszien wehtun Inzwischen geht man davon aus, dass viele Schmerzen im Rücken und Nacken gar nicht von der
Wirbelsäule selbst, sondern von den Faszien ausgehen. Normalerweise sind Faszien geschmeidig. Durch Fehlhaltungen, mangelnde Bewegung oder Überlastung, aber auch durch Stress, können sie sich verkürzen. Sie verfilzen, verdicken und verhärten sich. Unbeweglichkeit und Schmerzen sind die Folgen. Besonders schmerzhaft ist es, wenn Faszien
Nerven einengen, die sie umschließen. Was kann man dann tun?
Massage für verfilzte Faszien Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Strategien, mit denen sich verhärtete, verfilzte Faszien wieder geschmeidig kneten lassen. Spezielle Bewegungstherapie und Massagen sollen die verfilzten Faszienbündel auflockern und remodellieren. Zudem bestehen Faszien vor allem aus Kollagen. Diese Substanz ist sehr saugfähig und von Lymphflüssigkeit durchtränkt.
Vorbeugen ist besser als heilen Bei einer Faszienmassage wird diese ausgepresst wie ein Schwamm. So sollen Schmerzen fördernde Entzündungsstoffe entfernt und anschleißend abtransportiert werden, so die Vorstellung. Auch bei Faszien gilt aber: Vorbeugen ist besser als heilen. Wie geht das?
Faszien gut, alles gut Damit Ihre Faszien gar nicht erst verhärten, sollten Sie vor allem eines tun: in Bewegung bleiben. Federnde Sprünge, intensives Recken, behutsames Dehnen oder kreisende Bewegungen lockern Muskeln und
Bindegewebe. Sehr wirksam sind auch Mikrobewegungen. Steuern Sie dazu bewusst die verspannte Körperregion an und versuchen sie sie, mit winzigen Bewegungen zu aktivieren. Besonders wichtig sind solche Lockerungsübungen für Menschen, die viel sitzen – am besten immer wieder zwischendurch.
Quelle:
http://www.netdoktor.de/bildergalerie/f ... ahtzieher/